GRAZ repariert

GRAZ repariert 2020

Rund ums Reparieren

Reparieren schont Umwelt, Ressourcen und auch Geld!

Die Waschmaschine, das Fahrrad, das Smartphone, abends der Fernseher, morgens die elektrische Zahnbürste. Sie alle sind, so wie viele andere Dinge, ständige Begleiter unseres Lebens. Wir verwenden sie meist täglich und wenn sie nicht mehr funktionieren, werden sie weggeworfen. Oder nach gewisser Zeit durch ein aktuelleres Modell ersetzt.

Durch diese Herangehensweise belasten wir nicht nur unsere Geldbörse (Neukauf) sondern auch die Umwelt. Denn einerseits werden für die Herstellung neuer Geräte Ressourcen und Energie benötigt. Und andererseits entstehen durch den Wegwerftrend zum Teil gefährliche Abfälle und (Elektro-)Schrott.

All diese Belastungen können vermieden oder zumindest stark verringert werden, wenn Gegenstände langlebiger sind und dadurch nicht ausgetauscht oder weggeworfen werden.

 

Um ein Produkt aber wirtschaftlich sinnvoll reparieren zu können, ist es wichtig, schon beim Kauf folgende Faktoren zu beachten:

(Faktoren basierend auf Eisenriegler, S. (2016): Konsumtrottel)

Qualitätsprodukte sind langlebiger und häufig auch leichter zu reparieren!
Wer auf Qualität setzt, wird sich im Regelfall wesentlich länger über das gekaufte Produkt freuen. Qualitätsprodukte sind meist langlebiger und gut zu reparieren. Das wiederum trägt dazu bei, weniger Ressourcen zu verbrauchen.
 
Nur kaufen, was man wirklich braucht!
Vor dem Kauf sollte man abwägen, was das Produkt können soll und was man tatsächlich nutzt. Nicht jeder Haushalt braucht eine Waschmaschine mit 8 bis 12 Kilo Volumen und 1.600 Schleuderumdrehungen, oft reichen 3 Kilo und 1.200 Umdrehungen. Das schont dann die Geldbörse und auch die Wäsche.
 
Jede Zusatzfunktion ist eine potentielle Fehlerquelle!
Viele Geräte haben zahlreiche Zusatzfunktionen und Programme, die nicht unbedingt nötig sind. Hier gilt der Grundsatz: Jede Zusatzfunktion ist eine weitere potenzielle Fehlerquelle und mögliche Bruchstelle. Je weniger Komponenten im Gerät verbaut sind, desto langlebiger ist es in der Regel.
 
Gebrauchte Geräte kaufen spart Ressourcen und Geld!
Gebrauchtes ist meist nicht nur günstiger, Sie schonen mit dem Gebrauchtkauf auch Ressourcen, denn es fallen keine Rohstoffe für eine Neuproduktion an. Ein weiterer Vorteil: Früher wurde noch für eine längere Gebrauchsdauer produziert und alte Geräte lassen sich meist besser reparieren.
 
Beim Kauf auf Reparierbarkeit und verfügbare Ersatzteile achten!
Erkundigen Sie sich nach der Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Auch ein Blick auf das Gerät selbst zahlt sich aus: Gut zugängliche Schrauben und Verschlüsse sind meist ein Hinweis darauf, dass sich das Gerät leicht öffnen und vermutlich reparieren lässt. Bei vorhandenen Akkus sollten Sie abklären, ob sich diese tauschen lassen.
 
Je hochwertiger die verarbeiteten Materialien, desto langlebiger ist das Produkt!

Ein Stoßdämpfer aus Plastik wird nie die Lebensdauer eines Metalldämpferserreichen, ein Edelstahlbottich ist für gewöhnlich langlebiger als einer aus Kunststoff. Das gleiche gilt für Schrauben, Zahnräder und Scharniere. Jequalitativ hochwertiger das Material, desto länger dauert es in der Regel bis etwas kaputt wird.


Besonders bei Elektrogeräten hat die achtsame Nutzung großen Einfluss auf die Lebensdauer des Produktes. Hier ein paar essentielle Tipps für lange Lebensdauer:

Gerät richtig aufstellen!
Direkte Sonneneinstrahlung auf Geräte sollte vermieden werden, um diese vor Überhitzung zu schützen.
Die Waschmaschine gehört absolut eben aufgestellt, um einseitige Belastungen zu vermeiden.

Den Standby-Modus vermeiden!
Auch Standby braucht Strom und schadet der Schaltelektronik von Elektrogeräten auf Dauer.

Akkus schonen!
Die Lebensdauer von Akkus erhöht sich, wenn man den Akku erst dann wieder lädt, wenn er spürbar schwächer wird. Ständiges Laden verringert die Speicherfähigkeit!
Die Tiefenentladung von Akkus sollte vermieden werden: Wenn man ein Gerät längere Zeit nicht nutzt, sollte man es vor dem Verstauen auf 70% laden und dann erst außer Betrieb nehmen. Dies verhindert die Tiefenentladung und verlängert damit die Lebenszeit des Akkus.
“Überladen” von Akkus verkürzt ebenfalls ihre Lebensdauer, z.B.: sollte man keine Handys über Nacht laden, da der Akku schon nach kurzer Zeit voll geladen ist und dann stundenlang “überladen” wird, bevor man in der Früh aufwacht und das Gerät vom Netz nimmt.
Akkus immer vor starker Kälte und Hitze schützen.

 

Wartungstipps

Manchmal funktioniert ein Gerät nicht mehr einwandfrei, obwohl kein mechanischer oder elektronischer Defekt vorliegt. Meist liegt dies an der mangelnden oder nicht erfolgten Wartung. Gute und regelmäßige Wartung verringert den Reparaturaufwand und verlängert die Nutzungsdauer des Gerätes.

Problem: Waschmaschine schleudert nicht, Wasser bleibt stehen.
Wartungstipp: Flusensieb reinigen! Den Verschluss an der Vorderseite der Waschmaschine aufschrauben, den Schmutz entfernen, wieder gut zuschrauben. Achtung: Ein halber Liter Wasser kann bei der Reinigung des Flusensiebs entweichen.

Problem: Kleidung kommt verschmutzt aus der Waschmaschine
Wartungstipp: Kochwaschprogramm verwenden! Wenn man Bröckchen und Schlieren auf der Kleidung findet, kann das von zu viel verwendetem Waschmittel oder Schmutzablagerungen kommen. Ein Durchlauf im Kochprogramm reinigt die Waschmaschine.

Problem: Im Geschirrpüler steht Wasser
Wartungstipp: Filter im Boden und den Siphon reinigen! Den Filter mit der Hand herausdrehen, die einzelnen Teile reinigen, wiedereinsetzen – fertig. Hilft die Filterreinigung nicht, dann kann man den Siphon reinigen.

Problem: Geschirrspüler wäscht nicht mehr sauber
Wartungstipp: Dosierung, Regeneriersalz, Sprüharme überprüfen! Eventuell wird zu viel Geschirrspülmittel verwendet – ein halbes Tab pro Waschgang reicht aus. Pulver lässt sich noch einfacher dosieren. Das Regeneriersalz im Behälter im Boden prüfen und bei Bedarf wieder auffüllen. Häufig sind die kleinen Löcher der Sprüharme verstopft. Einfach abschrauben und mit einem Zahnstocher reinigen.

Problem: Dampfbügeleisen dampft nicht mehr
Wartungstipp: Entkalken mit Entkalkungsmittel! Ein Entkalkungsmittel kaufen (Achtung: Essig ist zu scharf!), in den Wassertank füllen, das Bügeleisen erhitzen und über dem Waschbecken so lange den Dampfknopf drücken, bis der Tank leer ist. Danach mit destilliertem Wasser Rückstände des Entkalkungsmittels ausdampfen.

Problem: Der Staubsauger saugt zu schwach
Wartungstipp: Motorfilter reinigen/austauschen! Der Motorfilter ist ein Rechteck aus Kunststoffgewebe (manchmal auch ein Kreis) und lässt sich meist zusammen mit der Halterung herausnehmen. Der Motorfilter befindet sich dort, wo der Staubsaugermotor Luft ansaugt.

Problem: Schlechter Kaffee kommt aus dem Kaffeevollautomaten
Wartungstipp: Brühgruppe und Aufschäumdüse reinigen! Falls sich die Brühgruppe ausbauen lässt, diese gründlich spülen. Wichtig: Kein Spülmittel verwenden, das beschädigt die Dichtungen. Zulaufschläuche mit heißem Wasser und Pfeifenputzer reinigen.

Problem: Im Kühlschrank sammelt sich Wasser
Wartungstipp: Kondenswasser-Ablauf reinigen! Unten an der Rückwand des Kühlschranks befindet sich ein kleiner Ablauf für überflüssiges Kondenswasser. Ist dieser verstopft, staut sich das Wasser im Kühlschrank. Einfach die Öffnung mit dem originalen Ablaufreiniger oder einem Pfeifenputzer reinigen.

Sollten unsere Wartungstipps nicht den gewünschten Erfolg bringen, wenden Sie sich bitte an eine ReparateurIn Ihres Vertrauens.

 

Reparaturförderungen

REPARATURFÜHRER ÖSTERREICH

Mit Reparieren statt Wegwerfen leistet man einen Beitrag zur Erreichung von Sustainable Development Goals:

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